Gasgemisch aus Sonne und Wind

Erneuerbare Energien sind nicht rund um die Uhr verfügbar. Die Ruhephasen können aber überbrückt werden, zum Beispiel mit Speichermethoden wie 'Power-to-Gas'.


Erneuerbare Energien sind nicht rund um die Uhr verfügbar. Die Ruhephasen können aber überbrückt werden, zum Beispiel mit Speichermethoden wie "Power-to-Gas". Beim Verfahren wandelt ein Windgas-Elektrolyseur überschüssigen Strom aus Windenergie- und Solaranlagen in erneuerbaren Wasserstoff um. Im bayerischen Haßfurt testen jetzt die Städtischen Betriebe Haßfurt und der Hamburger Ökoenergieanbieter Greenpeace Energy einen solchen Elektrolyseur auf Herz und Nieren. "Wir wollen mit den Erkenntnissen aus dem Betrieb unserer Anlage dazu beitragen, dieses Verfahren noch wirtschaftlicher zu machen und ihm so im großen Stil zum Durchbruch zu verhelfen", sagt Greenpeace-Energy-Vorstand Nils Müller.

Jährlich soll das containergroße Gerät eine Million Kilowattstunden Wasserstoff liefern, der dann ins Gasnetz eingespeist wird. So brauchen erneuerbare Kraftwerke nicht vom Netz genommen zu werden, wenn die Kapazitäten erreicht sind. Der Überschuss kann als erneuerbare Gase gespeichert werden. Norbert Zösch, Geschäftsführer der Städtischen Betriebe Haßfurt, ist bereits von der Anlage überzeugt: "Wir erproben hier schon heute Elemente einer klimafreundlichen Zukunft: ein System aus erneuerbaren Energien wie Wind- und Solarkraft sowie einem leistungsstarken Speicher."

Der nächste große Schritt besteht dann darin, die gesetzlichen Regelungen so anzupassen, dass ein höherer Anteil des erneuerbaren Wasserstoffs im Gasnetz zugelassen wird. Erlaubt sind derzeit fünf Prozent, ein noch zu niedriger Wert, so Nils Müller. Der Testlauf der neuen Anlage soll jetzt zeigen, wie zuverlässig sich das "Power-to-Gas"-Verfahren im Versorgungsnetz schlägt. (vm/en-wid)

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