Unterwasser-Speicher für grünen Strom
Offshore-Windkraftanlagen produzieren zuverlässig grünen Strom. Für eine weitaus effizientere Nutzung wäre aber eine Speichermöglichkeit wichtig, die den Strom rund um die Uhr verfügbar machen würde. Eine Lösung ist nun wohl nicht mehr fern.
Offshore-Windkraftanlagen produzieren zuverlässig grünen Strom. Für eine weitaus effizientere Nutzung wäre aber eine Speichermöglichkeit wichtig, die den Strom rund um die Uhr verfügbar machen würde. Eine Lösung ist nun wohl nicht mehr fern. Forscher am Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) entwickeln ein Meeres-Pump-Speicher-System. Darin würde die Energie aus den Offshore-Windkraftanlagen vor Ort gespeichert und dann bei Bedarf in das Netz eingespeist. Das Projekt StEnSea (Stored Energy in the Sea) basiert auf der Forschung von Horst Schmidt-Böcking (Goethe-Universität Frankfurt) und Gerhard Luther (Universität Saarbrücken) und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.
In einem Praxistest wird nun ein Modell im Maßstab 1:10 mit rund drei Metern Durchmesser in den Bodensee bei Konstanz in 100 Meter Tiefe installiert und über vier Wochen getestet. "Auf dem Meeresboden installierte Pumpspeicherkraftwerke können in großen Wassertiefen den hohen Wasserdruck nutzen, um mit Hilfe von Hohlkörpern Stromenergie speichern zu können", erläutert Horst Schmidt-Böcking. Zur Funktionsweise: Zum Energieeinspeichern wird über eine Elektropumpe Wasser aus der Kugel herausgepumpt, um Strom zu erzeugen fließt Wasser durch eine Turbine in die leere Kugel hinein und erzeugt über einen Generator elektrische Energie.
"Es gibt ein großes Potential für die Anwendung von Meerespumpspeichersystemen in küstennahen Standorten. Mit heutiger standardisierter und verfügbarer Technik sehen wir bei der Speicherkapazität von 20 MWh pro Kugel eine weltweite elektrische Gesamtspeicherkapazität von 893.000 MWh", sagt IWES-Bereichsleiter Jochen Bard. (vm/en-wid)
