Energiesparen im Strohballenhaus
Bauen mit natürlichen Materialien, Heizen so weit wie möglich regenerativ - mit diesem Konzept gingen Anna und Nicolas Louchet aus Oberbayern die Planung für ihr Traumhaus an. Sie entschieden sich für ein Strohballenhaus, eine Solarwärmeanlage und einen Holzofen zum Zuheizen. Der 'schluckte' im ersten Jahr aber nur einen Raummeter Holz.
Bauen mit natürlichen Materialien, Heizen so weit wie möglich regenerativ - mit diesem Konzept gingen Anna und Nicolas Louchet aus Oberbayern die Planung für ihr Traumhaus an. Sie entschieden sich für ein Strohballenhaus, eine Solarwärmeanlage und einen Holzofen zum Zuheizen. Der "schluckte" im ersten Jahr aber nur einen Raummeter Holz.
Strohballenhäuser sind in Holzständerbauweise errichtete Gebäude, bei denen die Holzrahmen mit Stroh als Dämmmaterial gefüllt sind. Mit ihrer großen Solarthermie-Anlage können die Hausbesitzer zwischen 60 und 70 Prozent ihres jährlichen Wärmebedarfs solar decken. Dazu wurden auf der Südseite des Daches auf einer 60 Grad steilen Teilfläche 30 Quadratmeter Solarkollektoren installiert. Die aufgeständerte Fläche ist steiler als die restliche Dachfläche, da die Kollektoren nach der Wintersonne ausgerichtet sind.
Die Wärme für 186 Quadratmeter beheizte Fläche wird in einem Speicher mit vier Kubikmeter Fassungsvermögen "zwischengelagert". Mit einem Durchmesser von etwa eineinhalb Meter einschließlich 25 Zentimeter Dämmung ist er sehr platzsparend. Der zentral platzierte, mit Lehm verputzte Speicher ist auch ein Hingucker im Eingangsbereich. Um ihn herum schlängelt sich die Treppe ins Obergeschoss.
Für die restliche Heizenergie sorgt ein Naturzug-Holzvergaser-Heizkessel im Wohnzimmer. Die Wärme des wasserführenden Holzofens wird zu einem Teil in den Raum abgegeben, zum größeren Teil aber für die spätere Nutzung gespeichert. Über eine sanft temperierte Wandflächenheizung wird sie im Haus verteilt. An Weihnachten 2015 hatte der Solarwärmespeicher durch die viele Wintersonne noch über 85 Grad Celsius. Insgesamt brauchte die Familie nur rund ein Raummeter Holz zum Nachheizen in dem ersten Jahr, in dem sie ihrem Eigenheim lebte.
Strohballenhäuser sind in Deutschland noch weitgehend unbekannt. Nach Schätzung des Fachverbandes Strohballenbau Deutschland (FASBA) gibt es hierzulande nur zwischen 400 und 500 solcher Häuser. (vm/en-wid)
