Deutschlands Energieverbrauch steigt
In Deutschland wird die Bedeutung von erneuerbaren Energien groß geschrieben. Der Energieverbrauch sinkt aber nicht, sondern steigt tendenziell weiter an.
In Deutschland wird die Bedeutung von erneuerbaren Energien groß geschrieben. Der Energieverbrauch sinkt aber nicht, sondern steigt tendenziell weiter an. 2016 wurde in der Bundesrepublik bisher ein Verbrauch von 13.427 Petajoule (PJ) oder 458,2 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) gemessen. Laut den Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen ist dies ein Anstieg von 1,6 Prozent gegenüber 2015. Dieser Anstieg wird verschiedenen Faktoren zugeschrieben: Kältere Witterung, Schalttag im Februar, wirtschaftliche Entwicklung und Bevölkerungszuwachs spielten allesamt eine Rolle.
Mit dem gestiegenen Verbrauch werden schätzungsweise auch die energiebedingten CO2-Emissionen um 0,9 Prozent steigen. Die AG Energiebilanzen erklärt: Die Minderung des Ausstoßes durch den Verbrauchsrückgang bei Stein- und Braunkohle wurde durch den höheren Erdgas- und Mineralölverbrauch mehr als ausgeglichen.
Der Verbrauch von Mineralöl ist 2016 um 1,8 Prozent auf 4.562 PJ oder 155,8 Mio. t SKE angestiegen. Das ist vor allem auf den erhöhten Verbrauch von Dieselkraftstoff zurückzuführen, erklären die Autoren. Der Erdgasverbrauch stieg um circa 10 Prozent auf 3.043 PJ beziehungsweise 103,8 Mio. t SKE - teils durch die kalte Witterung, teils durch die Inbetriebnahme neuer Kraftwerke.
Stein- und Braunkohle wurden im Vergleich zum Vorjahr weniger eingesetzt. Der Bedarf an Steinkohle sank um 4 Prozent auf 1.635 PJ oder 55,8 Mio. t SKE. Bei Braunkohle fiel der Wert um 2,6 Prozent auf 1.525 PJ beziehungsweise 52,0 Mio. t SKE. Ebenfalls gesunken ist der Verbrauch von Kernenergie um 7,4 Prozent. Erneuerbare Energien wurden dafür stärker gefragt: Im Vergleich zum Vorjahr erfuhr der Verbrauch einen Anstieg um 2,9 Prozent auf 1.692 PJ oder 57,7 Mio. t SKE. Besonders die Stromerzeugung aus Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) gewann an Schwung und nahm um 13 Prozent zu.
Der deutsche Energiemix setzt sich laut der Studie vornehmlich wie folgt zusammen: Mineralöl (34 Prozent), Erdgas (23 Prozent), Steinkohle (12 Prozent), Braunkohle (11 Prozent), erneuerbare Energien (12,6 Prozent). (vm/en-wid)
