Windkraft im kleinen Stil
Windkraftanlagen müssen nicht zwingend groß und laut sein. Denn im kleineren Maßstab können auch Kleinwinde, die in Städten wehen, zur Stromerzeugung genutzt werden.
Windkraftanlagen müssen nicht zwingend groß und laut sein. Denn im kleineren Maßstab können auch Kleinwinde, die in Städten wehen, zur Stromerzeugung genutzt werden. Das haben sich die Projektpartner der Universität Stuttgart, der Hochschule für Technik Stuttgart (HFT) und der Hochschule Esslingen mit dem Promotionskolleg "Windy Cities" zum Ziel erklärt.
Hier kommen bekannte Prinzipien zum Einsatz: Wenn die Sonne untergeht, strömt plötzlich ein sanfter Wind über die Talkanten in die Stadt und bringt Kühlung. Ähnliches lässt sich auch an der Abbruchkante von Hausdächern beobachten. "Diese Thermiken wollen wir mit Hilfe von Kleinwindkraftanlagen für die dezentrale Stromversorgung in urbanen Räumen nutzen", erklären die Projekt-Sprecher Bernd Plietker Volker Coors.
Die Forscher stehen dabei den gleichen Herausforderungen gegenüber, wie ihren Kollegen bei den "großen" Windturbinen. Die Generatoren müssen wirtschaftlich sein und die Fluktuation in der Stromerzeugung muss einigermaßen kalkulierbar sein. Bei "Windy Cities" setzen die Partner daher auf die Simulation von Gebäuden und des Stromnetzes.
So soll ein dreidimensionales Stadtquartier-Modell entstehen, mit dem sich der Strombedarf in einem Stadtviertel sowie die Stromerzeugung in den folgenden 24 Stunden präzise vorhersagen lässt. Ergänzend schließt sich ein intelligentes Stromzähler-System an, das den Stromverbrauch überwacht. Diese Daten helfen wiederum dabei, den Betrieb der Speichermedien - Batterien sowie Wärmepumpen mit Warmwasserspeicher - zu optimieren. (vm/en-wid)
