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mp Groß-Gerau - Prof. Aleksandra Pandyra hat die Professur ,,Translationale Immunologie" am Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie UKB angetreten. Rolf Müller / UKB

Onko-Immunologin entwickelt neue Krebstherapien

Aleksandra Pandyra hat die Professur 'Translationale Immunologie' am Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB) angetreten. Die Spezialistin entwickelt neue therapeutische Ansätze gegen Krebs und Virusinfektionen. Dazu kombiniert sie die molekulare Onkologie mit der Immunologie.


Aleksandra Pandyra hat die Professur "Translationale Immunologie" am Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB) angetreten. Die Spezialistin entwickelt neue therapeutische Ansätze gegen Krebs und Virusinfektionen. Dazu kombiniert sie die molekulare Onkologie mit der Immunologie, um anti-tumorale und anti-virale Immunantworten zu ergründen. Eine zentrale Frage ist, wie Abwehrzellen in der Tumormikroumgebung das Fortschreiten der Krankheit beeinflussen.

In Kanada erforschte Prof. Pandyra eine mögliche Anwendung von Statinen, die üblicherweise als Cholesterinsenker eingesetzt werden, als Mittel gegen Krebs. In ihrer aktuellen präklinischen translationalen Forschung konzentriert sie sich weiterhin auf neue Indikationen für bereits vorhandene Wirkstoffe, fachsprachlich Drug-Repurposing, und zwar im Kontext von Virusinfektionen und bösartigen Tumoren.

"Mein Ziel ist es, auf diesem Weg neue Substanzen zu entdecken, die die Reaktion des Immunsystems modulieren", sagt Prof. Pandyra. In Mausmodellen testet ihre Arbeitsgruppe die potentielle Wirksamkeit solcher neuartiger antiviraler und antitumoraler Wirkstoffkandidaten.

Zudem nimmt die Forscherin myeloische Zellen, die zum blutbildenden System gehören, in den Fokus. Sie untersucht deren Auswirkungen auf Infektionen sowie auf das die Krebsgeschwulst eng umgebende nichtbösartige Gewebe. Diese Mikroumgebung hat Einfluss auf Wachstum und Ausbreitung des Tumors. Mit Hilfe genetischer Modelle manipuliert das Team um Prof. Pandyra spezifische Gene in myeloischen Zellen und untersucht, wie sich dies auf die anti-virale und anti-tumorale Immunität auswirkt.

Pandyra überprüft darüber hinaus Optionen bestimmter Impfstoffe. Eine Wichtige Frage ist dabei: Können Impfstoffe das Immunsystem so trainieren, dass es die schädlichen Auswirkungen einer chronischen Virusinfektion und das Fortschreiten des Tumors abschwächt?

Das wissenschaftliche Umfeld am UKB bietet günstige Forschungsvoraussetzungen: Das Institut verfügt über das klinische Studienzentrum, die Phase-I-Einheit, die Biobank, die Labordiagnostik und ein Forschungsumfeld mit einer Reihe von Arbeitsgruppen in den Bereichen Immunologie und Infektion - alles unter einem Dach.

Darüber hinaus ist das UKB-Institut in das Exzellenzcluster "ImmunoSensation hoch zwei" der Universität Bonn integriert, ein international bekanntes Zentrum für immunologische Forschung. "Die Exzellenz des Umfelds wird durch das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung noch gesteigert", betont Pandyra. Darum freue sie sich so sehr über die Möglichkeit, in diesem Umfeld zu arbeiten.

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