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wid Groß-Gerau - Bei diesem Anblick läuft Vegetariern sicher das Wasser im Munde zusammen. pixabay.com

"Fleisch-los" durch die Corona-Krise

Das Nein zum Fleisch ist in der Corona-Krise in vielen deutschen Haushalten deutlich lauter geworden. Oder in Zahlen ausgerückt: Im Jahr 2020 produzierten die Unternehmen hierzulande im Vergleich zum Jahr davor knapp 39 Prozent mehr Fleischersatzprodukte.


Das Nein zum Fleisch ist in der Corona-Krise in vielen deutschen Haushalten deutlich lauter geworden. Oder in Zahlen ausgerückt: Im Jahr 2020 produzierten die Unternehmen hierzulande im Vergleich zum Jahr davor knapp 39 Prozent mehr Fleischersatzprodukte. Von knapp 60,4 Tausend Tonnen stieg die Produktion auf gut 83,7 Tausend Tonnen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Der Wert dieser Produkte erhöhte sich im gleichen Zeitraum von 272,8 Millionen Euro auf 374,9 Millionen Euro (+ 37 Prozent).

Trotz dieses Anstiegs fällt der Wert von Fleischersatzprodukten im Vergleich zu Fleischprodukten verhältnismäßig gering aus. Der Wert von in Deutschland produziertem Fleisch und Fleischerzeugnissen betrug im Jahr 2020 rund 38,6 Milliarden Euro - und damit mehr als das Hundertfache des Wertes der Fleischersatzprodukte.

Im Vergleich zu 2019 sank der Wert des produzierten Fleisches jedoch um rund 4,0 Prozent. Im Jahr 2019 hatte der Wert der Fleischproduktion in Deutschland mit 40,1 Milliarden Euro den höchsten Wert seit zehn Jahren erreicht. Zu dem jüngsten Rückgang könnte unter anderem die Corona-Pandemie beigetragen haben: Einige Produktionsbetriebe mussten etwa wegen Verstößen gegen Hygieneschutz-Auflagen und hohen Ansteckungszahlen unter den Beschäftigten zeitweise schließen.

Langfristig betrachtet ist der Konsum von Fleisch zum Kochen oder Braten in Deutschland deutlich zurückgegangen. 1978 verbrauchte ein Haushalt durchschnittlich etwa 6,7 Kilogramm Fleisch im Monat - Wurstwaren, Räucher- und Trockenfleisch oder anderes konserviertes, verarbeitetes Fleisch nicht mit eingerechnet. 40 Jahre später war es mit rund 2,3 Kilogramm nur noch rund ein Drittel der Menge.

Besonders stark sank der Konsum von Schweinefleisch: Verbrauchte ein Haushalt im Jahr 1978 durchschnittlich 3,1 Kilogramm pro Monat, waren es 2018 nur noch knapp 900 Gramm. Der Verbrauch von Rindfleisch sank von 1,5 Kilogramm auf 600 Gramm, der von Geflügel von 1,3 Kilogramm auf gut 800 Gramm.

Die Größe eines Haushaltes hat sich im Laufe der Zeit verringert. Lebten 1978 noch durchschnittlich 2,5 Personen in einem Haushalt, waren es 2018 noch 2 Personen.

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