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wid Groß-Gerau - Mit einem Anteil von 13,9 Prozent verdienen die meisten Polizeiruf-Mörder bereits vorher ihr Geld mit kriminellen Machenschaften. PublicDomainPictures / Pixabay.com

50 Jahre Polizeiruf: Eine mörderische Bilanz

Seit 50 Jahren hat das Erfolgsformat Polizeiruf 110 einen festen Platz im deutschen Abendprogramm, in über 390 Fällen sind die Ermittler auf Täterjagd gegangen. Zum Jubiläum am 27. Juni 2021 hat die Informationsplattform Betrugstest.com Profil und Motiv der Mörder und die Beziehung zum Opfer sowie die Anzahl von Mordopfern und Tätern analysiert.

Seit 50 Jahren hat das Erfolgsformat Polizeiruf 110 einen festen Platz im deutschen Abendprogramm, in über 390 Fällen sind die Ermittler auf Täterjagd gegangen. Zum Jubiläum am 27. Juni 2021 hat die Informationsplattform https://www.betrugstest.com/magazin/polizeiruf-110-analyse-der-moerder-ist-nie-der-gaertner.htmlt Profil und Motiv der Mörder und die Beziehung zum Opfer sowie die Anzahl von Mordopfern und Tätern analysiert. Erste Erkenntnis: Nicht die Gärtner sind besonders häufig die Mörder, sondern Berufskriminelle.

So verdienen mit einem Anteil von 13,9 Prozent die meisten Täter bereits vorher ihr Geld mit kriminellen Machenschaften. Platz zwei teilen sich mit je acht Prozent Geschäftsleute und Angestellte. Die moralische Stabilität ist auch bei Polizisten nicht besonders ausgeprägt: Auf Platz drei finden sich fehlgeleitete Gesetzeshüter wieder (7,5 Prozent). Auch Minderjährige schrecken vor Straftaten nicht zurück: 5,4 Prozent der Täter gehen noch zur Schule, das ergibt Platz vier des Rankings. Ärzte folgen auf dem fünften Platz der häufigsten Täterberufe (4,3 Prozent). 

In den eigenen vier Wänden lebt es sich hingegen relativ sicher: Lediglich einmal sind die Putzfrau, das Kindermädchen oder der Umzugsunternehmer die Mörder. Und: In keiner einzigen Folge wird ein Gärtner zum Täter. Das war den Drehbuchschreibern dann wohl doch zu klischeebeladen.

Die meisten Morde der Reihe (18,3 Prozent) werden begangen, um eine andere Straftat zu verbergen. An zweiter Stelle stehen mit 14 Prozent Affektmorde aus Wut. Es folgen Verbrechen aus Habgier (10,4 Prozent), Eifersucht (9,2 Prozent) und Rache (7,2 Prozent). Doch Morde müssen nicht immer geplant sein oder aus bösen Absichten resultieren: 6,8 Prozent der Tötungsdelikte sind Unfälle, Rang sechs des Rankings. 

Aus Hass töten sechs Prozent der Täter, bei 4,8 Prozent ist hingegen eine psychische Erkrankung Auslöser des Mordes. Dem Totschlag durch einen eskalierenden Streit erliegen 4,4 Prozent der Opfer. Platz zehn belegen Mörder, die aus unerwiderter Liebe handeln (2,8 Prozent).

Die meisten Täter haben es auf unbekannte Opfer abgesehen (23,7 Prozent) - das sieht im realen Leben deutlich anders aus. 12,2 Prozent der TV-Mörder bringt jemanden aus dem losen Bekanntenkreis um. Und 10,6 Prozent der Verbrechen werden an Familienmitgliedern begangen.

Die Komplizen werden in sieben Prozent der Taten zum Angriffsziel. Der sichere Hafen der Ehe ist in 5,7 Prozent der Fälle Schauplatz des Verbrechens - zusammen mit Morden an Arbeitskollegen Platz fünf der Rangliste.

Männer morden in dem TV-Format mehr als doppelt so häufig wie Frauen: 71,5 Prozent der Täter der Erfolgsserie sind männlich, 28,5 Prozent weiblich. Damit gibt sich der Polizeiruf realitätsnah: Der polizeilichen Kriminalstatistik 2020 zufolge sind 75,2 Prozent der Tatverdächtigen männlich und 24,8 Prozent weiblich.

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