Sicherheit fürs Smart Home

Die Nutzung von intelligenter Haustechnik legt kräftig zu. Der TÜV-Verband gibt Hinweise für den Schutz vor Cyberangriffen.


Die Nutzung von intelligenter Haustechnik legt kräftig zu. Der TÜV-Verband gibt Hinweise für den Schutz vor Cyberangriffen. Aktuell nutzt fast jeder fünfte Bundesbürger mit dem Internet verbundene Geräte für die Steuerung der Heizung oder vernetzte Thermostate (18 Prozent). Das sind sieben Prozentpunkte mehr als vor zwei Jahren. Das hat eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands unter 1.002 Personen ab 16 Jahren ergeben.

"Die steigenden Energiepreise und der Do-it-yourself-Boom während der Corona-Zeit haben Smart-Home-Geräten endgültig zum Durchbruch verholfen", sagte Marc Fliehe, Leiter Digitales und Cybersecurity beim TÜV-Verband, anlässlich des "Safer Internet Day 2023". "Allerdings geht der Smart Home Boom mit erheblichen Sicherheitsbedenken der Verbrauchenden einher."

So ist laut Umfrage für vier von fünf Befragten unklar, ob oder wie gut smarte Geräte vor Cyberangriffen geschützt sind (80 Prozent). Fast zwei Drittel haben Angst, dass die Geräte bzw. die damit verbundenen Services den Datenschutz verletzen (65 Prozent). Und jeder Dritte hat aus Sorge vor Cyberangriffen bereits auf den Kauf smarter Geräte verzichtet (34 Prozent). Nutzer sollten sich bestmöglich um die Cybersicherheit im Smart Home kümmern, betont der Experte.

Dafür sei eine bessere Orientierung bereits beim der Anschaffung dringend erforderlich, um eine gute und sichere Kaufentscheidung treffen zu können. "Für die große Mehrheit aller Befragten ist es wichtig oder sehr wichtig, dass die Cybersicherheit von Smart-Home-Geräten von herstellerunabhängigen Stellen geprüft und die Produkte entsprechend gekennzeichnet werden."

Laut den Ergebnissen der Umfrage legen auch smarte Geräte zu, deren Nutzung die Sicherheit der eigenen vier Wände verbessern soll. Neun Prozent der Bundesbürger verwenden Video-Kameras als Einzelkomponenten, ein Plus von drei Prozent im Vergleich zu 2021. Vernetzte Rauchmelder nutzen acht Prozent und sieben Prozent smarte Bewegungsmelder oder Fenster- bzw. Türsensoren. Nur drei Prozent verwenden intelligente Türschlösser.

Der TÜV-Verband empfiehlt folgende Sicherheitsvorkehrungen für das Smart Home:

Starke Passwörter verwenden: Ein einfaches Einfallstor für Cyberangriffe sind vom Hersteller voreingestellte Passwörter. Verbraucher sollten sie sofort bei der Einrichtung der Geräte ändern und ein starkes Passwort erstellen. Es besteht aus mindestens zehn Zeichen, darunter Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.

Richtige Verschlüsselung verwenden: Ein ausreichend gesichertes Heim-Netzwerk ist wichtige Voraussetzung für den Schutz des Smart Home. Bei WLAN-Routern empfiehlt es sich, den aktuellsten Verschlüsselungsstandard WPA3 zu verwenden.

Datenfreigaben prüfen: Bei der Steuerung der Smart-Home-Geräte über Smartphones oder Tablets sollten die Datenfreigaben anderer Apps und Programme sorgfältig geprüft werden: Häufig werden bei der Installation Rechte wie der Zugriff auf das Mikrofon oder auf die Kamera gefordert. Um persönliche Daten zu schützen, sollten Verbraucher die Datenschutzerklärung der Hersteller lesen und nur die Rechte freigeben, die für die Funktionalität eines Geräts tatsächlich notwendig sind.

Regelmäßig Software-Updates durchführen: Veraltete Softwareversionen stellen immer wieder ein Sicherheitsrisiko dar, da im Laufe der Zeit häufig Sicherheitslücken auftauchen. Um diese Lücken zu schließen, sollten Verbraucher regelmäßig Software-Updates bei Smart-Home-Geräten und Routern installieren. Software-Updates beinhalten darüber hinaus häufig erweiterte Funktionen oder eine bessere Kompatibilität mit verschiedenen Geräten.

Separates Netzwerk fürs Smart Home: Das Smart Home kann in einem separaten Netzwerk betrieben werden, das nicht mit anderen Geräten wie Computern verbunden ist. Die Einrichtung erfolgt über den Internetrouter.

Auf Prüfzeichen und Zertifikate achten: Im Bereich Smart-Home gibt es mittlerweile auch Zertifizierung für die IT-Sicherheit des Geräts, wie zum Beispiel das TÜV-Prüfzeichen CyberSecurity Certified (CSC). Solche von unabhängigen Prüfstellen erteilten Prüfzertifikate geben Verbrauchern Orientierung beim Kauf.

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