Die richtige Balance zwischen on- und offline

Bis zu 80 Mal am Tag schaut jeder von uns aufs Handy. Aber tut uns das eigentlich noch gut? Genau darum dreht sich der diesjährige Safer Internet Day am 7. Februar, einem weltweiten Aktionstag für mehr Sicherheit im Netz.


Das Smartphone ist für die meisten von uns nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Schnell checken wir noch mal die E-Mails und reagieren auf Sprachnachrichten, während die Kinder auf YouTube Videos schauen oder auf Instagram und TikTok unterwegs sind und vielleicht sogar selbst eine neue Story posten.

Unter dem Motto "#OnlineAmLimit - dein Netz. dein Leben. deine Grenzen." geht es darum, die richtige Balance zwischen on- und offline zu finden. Koordiniert wird dieser Aktionstag von der EU-Initiative klicksafe, die Menschen beim kompetenten und kritischen Umgang mit dem Netz unterstützt

"Wir sollten alle einmal prüfen, was macht das eigentlich mit uns, wenn wir viel durch soziale Netzwerke scrollen, wenn wir ununterbrochen Nachrichten konsumieren oder wenn wir es einfach nicht schaffen, ein bestimmtes Spiel nicht zu spielen. Das gilt natürlich für Kinder und Jugendliche, aber das gilt auch für uns Erwachsene", so die Medienpädagogin Derya Lehmeier von der Landesanstalt für Medien NRW, die die EU-Initiative klicksafe zusammen mit der Medienanstalt Rheinland-Pfalz für alle Bundesländer umsetzt.

"Wenn man jetzt mal auf Kinder schaut, dann sollten Eltern auch darauf achten, ob das Kind sich vielleicht vermehrt zurückzieht, ob die Leistungen in der Schule nachlassen oder ob das Kind auch ein bestimmtes Spiel oder eine bestimmte App sehr viel nutzt, um eigentlich Probleme zu verdrängen ", mahnt Derya Lehmeier.

Verbote würden hier aber nicht weiterhelfen. Stattdessen sollten Eltern lieber überlegen, wie sie ein gutes Vorbild sein können und mit den Kindern gemeinsam Regeln für die Internetnutzung aufstellen, die für alle verbindlich sind. Dabei sei es enorm wichtig, dass Eltern verstehen, welche Inhalte ihr Kind so sehr faszinieren.

"Das heißt, man kann das Kind fragen, die Lieblings-App einmal zeigen zu lassen, einmal erklären zu lassen. Denn wenn ich als Elternteil weiß, was mein Kind am Bildschirm macht, dann kann ich ja viel besser einschätzen, was dem Kind Spaß macht und welche Spiele oder Inhalte vielleicht für das Alter auch noch gar nicht geeignet sind, vielleicht auch, weil sie einen sehr hohen Suchtfaktor haben. Und ein Kind, das sich dann grundsätzlich auch wahrgenommen und wertgeschätzt fühlt und den eigenen Eltern vertraut, wird sich eben auch an die Eltern wenden, wenn es sich unwohl fühlt oder wenn online irgendwas schief geht ", rät Derya Lehmeier.

Eine ausbalancierte Mediennutzung sei ein Prozess, an dem jeder von uns jeden Tag arbeiten könne, sodass jeder Tag eigentlich ein Safer Internet Day sei.

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