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wid Groß-Gerau - "Gut Ding will Weile haben" gilt nicht für Websitebesuche. stokpic / pixabay.com

Wut im Web

Mehr als jede dritte Website frustriert die Besucher, wie der Digital Experience Benchmark Report 2023 des Websiteanalysten Contentsquare zeigt.


Mehr als jede dritte Website frustriert die Besucher, wie der Digital Experience Benchmark Report 2023 des Websiteanalysten Contentsquare zeigt. Dies führt unmittelbar zu Umsatzeinbußen für Unternehmen - so das zentrale Ergebnis.

Für die Erhebung analysierte Contentsquare die Daten von 35 Milliarden Websessions mit der Fragestellung, an welchen Stellen Nutzer beim Besuch einer Website (unfreiwillig) hängen bleiben. Zudem wurde untersucht, wie sich die Qualität der Inhalte und das Besuchererlebnis auf den Erfolg der Website auswirken.

Die Daten belegen den steigenden Anspruch der Besucher an Inhalt und Performance von Webseiten: Die Sitzungstiefe pro Besuch ist im Jahr 2022 um 2,3 Prozent gesunken, und die Gesamtzeit pro Sitzung ist im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent zurückgegangen. Dabei klicken sich Besucher im Durchschnitt durch mehr als 20 Seiten, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen. Haben Nutzer die Möglichkeit, auf einer Website besonders aktiv zu sein, verbesserte dies Konversionen (+19 Prozent) und reduzierte Absprungraten (-20 Prozent) erheblich.

"Die untersuchten Webseiten zeigen, dass es vor allem auf die drei am stärksten frequentierten Bereiche ankommt: Produktseiten, Kategorieseiten und den Checkout", erklärt Jonathan Cherki, Gründer von Contentsquare. "Wer hier kein nahtloses und geräteübergreifendes Erlebnis sicherstellt, büßt unnötig viele Besucher ein."

Vor allem schlechte Website-Performance ist laut Report ein weit verbreitetes Problem: 36 Prozent der Nutzer zeigen deutliche Zeichen von Frustration, hauptsächlich aufgrund langsamer Ladezeiten. Unter anderem zeigte sich die Frustration in Mehrfachaufrufen von Schaltflächen oder Feldinteraktionen sowie in kurz aufeinander folgenden "Wutklicks" auf demselben Bereich einer Website bei ca. sechs Prozent aller Browsing-Sitzungen.

Wenn Kunden gezwungen werden, auf Seiten zu warten, die länger als zwei Sekunden zum Laden benötigen, erreichen die Bounce Rates 49 Prozent - das heißt, fast die Hälfte der Besucher sprang ab. Seiten hingegen, die in weniger als einer Sekunde geladen werden, reduzieren die Bounce Rate um 5,5 Prozentpunkte (43,5 Prozent vers.49,0 Prozent) und bringen im Durchschnitt 1,2 mehr Seitenaufrufe pro Sitzung. Diese zusätzlichen Aufrufe tragen dazu bei, die Erfolgsquote um 25 Prozent zu erhöhen

Bei den Ladezeiten besonders gut aufgestellt ist die Medienbranche: Mit einer Ladezeit von durchschnittlich 0,85 Sekunden (mobil) versus 0,85 Sekunden (Desktop), gefolgt von Telekommunikation (1,06 vs. 1,34) sowie Finanzdienstleistungen (1,18 vs. 1,25). Schlusslicht bildet Energie, Bauwesen und Versorgung mit (1,91 versus 1,75).

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