Konjunktur-Barometer verharrt auf "Sturm"
Wunder dauern bekanntlich etwas länger: Das Konjunktur-Barometer will dauerhaft nicht steigen.
Wunder dauern bekanntlich etwas länger: Das Konjunktur-Barometer will dauerhaft nicht aufwärts klettern. Wohl aber gestiegen ist erneut die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden drei Monaten eine Rezession durchläuft - von einem bereits hohen Gefahren-Niveau aus.
Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Für den Zeitraum von November bis Ende Januar 2024 weist der Indikator, der die neuesten verfügbaren Daten zu den wichtigsten wirtschaftlichen Kenngrößen bündelt, eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 75,9 Prozent aus. Anfang Oktober betrug sie für die folgenden drei Monate 73 Prozent.
Das nach dem Ampelsystem arbeitende Konjunktur-Frühwarnsystem zeigt, wie in den Vormonaten, "rot", was für eine akute Rezessionsgefahr steht. Das hohe Niveau und die Zunahme des Rezessionsrisikos beruht vor allem auf den Rückgängen der Produktion in der Industrie und dem Baugewerbe, die im Indikator eine große Rolle spielen.
"In der aktuellen Situation ist es umso wichtiger, die Konjunktur nicht mit zusätzlichen Sparmaßnahmen zu destabilisieren", betont IMK-Direktor Prof. Dr. Sebastian Dullien. Derzeit stehe im Raum, dass die Bundesregierung nach dem Verfassungsgerichtsurteil zum Klima- und Transformationsfonds im kommenden Jahr wichtige Transformationsausgaben kürze. "Eine solche Politik sollte unbedingt unterbleiben", warnt Dullien. Stattdessen müsse die Bundesregierung erneut die Notlage nach den Regeln der Schuldenbremse erklären, um nicht kommendes Jahr zu einer massiv bremsenden Finanzpolitik gezwungen zu sein.