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wid Groß-Gerau - Heimchen am Herd: Kümmert sich die Frau eher um Haushalt und Kinder, verdient sie im Durchschnitt pro Stunde deutlich weniger als ihr Partner. pixabay.com

Kleines Gehalt verstärkt die Hausfrauen-Rolle

'Je größer der Lohnunterschied, desto traditioneller die Aufgabenteilung' - diese Gesetzmäßigkeit stellt das Institut der deutsche Wirtschaft (IW) Köln fest.


"Je größer der Lohnunterschied, desto traditioneller die Aufgabenteilung" - diese Gesetzmäßigkeit stellt das Institut der deutsche Wirtschaft (IW) Köln fest. Eine eher traditionelle Aufgabenteilung werde zwar immer seltener, sei aber dennoch bei Paaren mit zwei Verdienern weit verbreitet.

Ein Blick auf die Verdienstunterschiede zeige: Kümmert sich die Frau eher um Haushalt und Kinder, verdient sie im Durchschnitt durchschnittlich rund 26 Prozent pro Stunde weniger als ihr Partner. Kümmert sich der Mann mehrheitlich um hauswirtschaftliche Aufgaben, verdient er knapp sieben Prozent weniger als seine Partnerin. "Paare, die sich Aufgaben im Haushalt teilen, verdienen im Durchschnitt ähnlich", teilt das IW mit. Zudem gibt es weitere Faktoren, die ein traditionelles Modell begünstigen: Paare, bei denen der Mann älter ist als die Frau, entscheiden sich zum Beispiel überdurchschnittlich oft für klassische Aufgabenteilung.

"Die Studie zeigt, dass finanzielle Abwägungen die Entscheidung für ein traditionelles Muster begünstigen können", sagt IW-Ökonom und Studienautor Oliver Stettes. "Gäbe es bessere Betreuungsangebote für Kinder, könnten Mütter, die sich eine Vollzeitstelle wünschen, mit einem größeren Arbeitsvolumen in den Beruf zurückkehren und die Lohnunterschiede könnten sinken." Damit dürfte auch die Rollenverteilung weniger traditionell ausfallen.

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