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mp Groß-Gerau - Wer zu Bluthochdruck neigt, sollte die eigenen Werte stets im Blick behalten und sie durch eine konsequente Behandlung senken. pixabay.com

Bluthochdruck-Patienten jetzt doppelt gefährdet

In Deutschland gibt es rund 20 Millionen Bluthochdruck-Patienten. Und die sind in der Corona-Krise gleich doppelt gefährdet: Denn für die Betroffenen steigt das Risiko, im Falle einer Infektion mit dem Coronavirus besonders schwer zu erkranken.


In Deutschland gibt es rund 20 Millionen Bluthochdruck-Patienten. Und die sind in der Corona-Krise gleich doppelt gefährdet: Denn für die Betroffenen steigt das Risiko, im Falle einer Infektion mit dem Coronavirus besonders schwer zu erkranken.

Wer also zu Bluthochdruck neigt, sollte jetzt die eigenen Werte im Blick behalten und sie durch eine konsequente Behandlung senken. Und dabei kann jeder mitwirken: "Mit einer gesunden Lebensführung tragen sie dazu bei, dass die Dosis der Blutdruckmedikamente so niedrig wie nötig sein kann", sagt Herzspezialist Prof. Dr. med. Heribert Schunkert vom Vorstand der Deutschen Herzstiftung und Direktor der Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen am Deutschen Herzzentrum München.

Wie stark Vorerkrankungen wie Bluthochdruck das Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung erhöhen, belegt eine aktuelle Studie der Tufts University in den USA, in der mehr als 900.000 Klinikbehandlungen mit Covid-19 ausgewertet wurden: Sie zeigt, dass etwa 64 Prozent der behandlungsbedürftigen Covid-19-Fälle in Zusammenhang mit Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz standen.

Allein 26,2 Prozent der schweren Verläufe seien auf Bluthochdruck zurückzuführen, betonen die Wissenschaftler. "Durch eine konsequente Behandlung der Vorerkrankungen, beispielsweise eine Senkung des Blutdrucks bei Hypertonie-Patienten, wären viele schwere Covid-19-Verläufe vermeidbar", sagt Schunkert. Und: Gleichzeitig verringert sich laut Mediziner für Patienten durch Senkung des Blutdrucks das Risiko, einen Schlaganfall, Herzinfarkt oder eine Herzschwäche zu erleiden.

Bei der Behandlung von Bluthochdruck spielt neben Medikamenten vor allem der Lebensstil eine große Rolle. "Manchmal ist es sogar möglich, durch eine gesunde Lebensweise auf die Einnahme von Blutdrucksenkern zu verzichten", sagt Schunkert.

Als einer der wichtigsten Maßnahmen zur Senkung des Blutdrucks gilt regelmäßiger Ausdauersport, zum Beispiel Radfahren, Walken oder Joggen: Wer fünfmal pro Woche mindestens 30 Minuten aktiv ist, kann seine Werte um fünf bis zehn mmHg senken.

Auch andere Formen der Bewegung sind wirksam - Hauptsache, man wird regelmäßig aktiv. Neben der direkten Wirkung auf den Blutdruck hat das Training weitere positive Effekte: Das Immunsystem wird gestärkt und die Wahrscheinlichkeit, Übergewicht und so einen weiteren Risikofaktor für Herzkrankheiten zu entwickeln, sinkt.

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