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mp Groß-Gerau - Regelmäßige Bewegung kann sich sehr positiv auf die Gesundheit auswirken - auch bei Asthmatikern. Dr. Matthias Krüll, Pneumologe aus Berlin, erklärt, worauf es ankommt. AGG

Sport für Asthmatiker muss kein Tabu sein

Etwa sechs Prozent der erwachsenen Deutschen leiden an Asthma, viele davon sind über 50. Besonders auf deren Gesundheit kann sich regelmäßige Bewegung sehr positiv auswirken. Dr. Matthias Krüll, Pneumologe aus Berlin, erklärt, worauf es ankommt.


Etwa sechs Prozent der erwachsenen Deutschen leiden an Asthma, viele davon sind über 50. Besonders auf deren Gesundheit kann sich regelmäßige Bewegung sehr positiv auswirken. Dr. Matthias Krüll, Pneumologe aus Berlin, erklärt, worauf es ankommt.

Wie oft sollten Personen (speziell Frauen) 50+ Sport machen und wie lange?
Dr. Krüll: Grundsätzlich sollte man sich mindestens drei Mal pro Woche 30 Minuten lang bewegen. Wie häufig und wie lange man tatsächlich trainiert, ist abhängig von der eigenen Fitness und eventuellen Erkrankungen. Wer unsicher ist, wie und wie lange er oder sie trainieren sollte, spricht am besten vorab mit Arzt oder Ärztin und lässt sich beraten.

Sollten Frauen 50+ anders trainieren als Männer?
Dr. Krüll: Bei der Wahl der Trainingsart sind vor allem das persönliche Fitness-Level, gesundheitliche Umstände und persönliche Vorlieben entscheidend. Jeder, ob Frau oder Mann, sollte eine Sportart wählen, die zu einem passt und Freude bereitet. Nur so bleibt man dauerhaft aktiv.

Wie motiviert man sich am besten zum Sport?
Dr. Krüll: Insgesamt ist es wichtig, dass man sich selbst nicht überfordert, um langfristig am Ball zu bleiben. Wer Spaß an Bewegung findet und regemäßig aktiv ist, wird auch Erfolge verzeichnen. Diese motivieren zusätzlich, den Sport nicht zu vernachlässigen. Vielen Menschen hilft es außerdem, sich Trainingspartner zu suchen, um gemeinsam zu trainieren. Wer zum Training verabredet ist, lässt es seltener ausfallen, und man motiviert sich gegenseitig.

Worauf sollten Personen mit Atemwegsproblemen beim Sport achten?
Dr. Krüll: In jedem Fall sollte man vor Trainingsbeginn oder bei Beschwerden mit dem behandelnden Arzt sprechen. Während des Trainings sollte man auf seinen Körper hören und es nicht übertreiben. Im Zweifel lieber eine Pause einlegen. Denn gerade bei Asthma-Patienten kann es bei zu hoher Belastung zu Asthma-Anfällen und akuter Atemnot kommen. Das bedeutet jedoch nicht, dass man die Bewegung komplett herunterfahren sollte. Im Gegenteil: Wer regelmäßig trainiert, beugt Verschlechterungen von Atemwegserkrankungen vor.

Um Atemwegspatienten bei einfachen Übungen zu unterstützen, wurde die kostenfreie App "Atemwege gemeinsam gehen" entwickelt. Die individuell anpassbaren Trainingseinheiten werden von Olympiasiegerin Heike Drechsler vorgeführt und erklärt.

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