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mp Groß-Gerau - Rheuma-Patienten sollten nicht aus Angst vor einer Corona-Infektion Arzttermine absagen. pixabay.com

Corona-Impfung: Das sollten Rheuma-Patienten beachten

Menschen mit einer Rheuma-Erkrankung müssen in der Corona-Krise besonders vorsichtig sein. Vor allem die Frage, wie wirksam eine Covid-19-Impfung ist, beschäftigt die Mediziner. Und: Welchen Einfluss haben Rheuma-Medikamente auf Erkrankungsrisiko und Impferfolg?


Menschen mit einer Rheuma-Erkrankung müssen in der Corona-Krise besonders vorsichtig sein. Vor allem die Frage, wie wirksam eine Covid-19-Impfung ist, beschäftigt die Mediziner. Und: Welchen Einfluss haben Rheuma-Medikamente auf Erkrankungsrisiko und Impferfolg?

Zum Glück haben Mediziner und Wissenschaftler mittlerweile eine Fülle von Erfahrungen mit dem Virus gesammelt. Diesem Erkenntnisgewinn trägt die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e. V. (DGRh) nun mit einer aktualisierten Handlungsempfehlung zu Covid-19 und Rheuma Rechnung, die sich sowohl an rheumatologisch arbeitende Ärzte, als auch - in einer gesonderten Fassung - an die Patienten richtet.

Wichtig ist den DGRh-Experten zunächst eine beruhigende Nachricht: Eine entzündlich-rheumatische Erkrankung per se gilt nicht als Risikofaktor für eine Infektion mit SARS-CoV-2 oder für einen schweren Covid-19-Verlauf.

"Natürlich sollten sich Rheumabetroffene an die vom Robert Koch-Institut empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen halten", sagt Prof. Dr. Christof Specker, Vizepräsident der DGRh und Sprecher der Covid-19-Kommission der Fachgesellschaft. "Darüber hinausgehende Maßnahmen sind aber nicht erforderlich."

Insbesondere sollten Patienten nicht aus Angst vor einer Infektion Arzttermine absagen oder auf eigene Faust ihre Medikation ändern. Denn - auch das haben die bisher verfügbaren Studien ergeben - von den in der Rheumatherapie eingesetzten immunmodulierenden oder immunsupprimierenden Medikamenten geht mit wenigen Ausnahmen kein erhöhtes Covid-19-Risiko aus.

Eine medikamentös unzureichend kontrollierte, in einem aktiven Schub befindliche Rheumaerkrankung indes gilt als Risikofaktor für einen schweren Covid-19-Verlauf. "Die Krankheitskontrolle hat daher oberste Priorität", so Specker.

Die Experten der DGRh empfehlen grundsätzlich, antirheumatische Medikamente im Vorfeld einer Impfung nicht abzusetzen oder zu pausieren. Auch wenn bestimmte Wirkstoffe die Bildung von Antikörpern abschwächen können, ist damit der Impferfolg in der Regel nicht gefährdet.

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