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mp Groß-Gerau - Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen sollten während der Corona-Krise besonders auf sich aufpassen. Corinna Dumat / pixelio.de

Corona-Viren und das Herz

Herz-Kreislauf-Patienten gelten nach einer Infektion mit Covid-19 als besonders gefährdet für einen schweren Krankheitsverlauf. Gerade für Herzpatienten ist die Corona-Impfung deshalb eine sehr wichtige Schutzmaßnahme. Darüber hinaus sollten aber auch Behandlungen im akuten Notfall ebenso wie routinemäßige Check-ups trotz Corona-Pandemie unbedingt wahrgenommen werden.


Herz-Kreislauf-Patienten gelten nach einer Infektion mit Covid-19 als besonders gefährdet für einen schweren Krankheitsverlauf. Gerade für Herzpatienten ist die Corona-Impfung deshalb eine sehr wichtige Schutzmaßnahme. Darüber hinaus sollten aber auch Behandlungen im akuten Notfall ebenso wie routinemäßige Check-ups trotz Corona-Pandemie unbedingt wahrgenommen werden.

Infektionen können bei Herzkranken schnell bedrohlich werden. Die Krankheitserreger schwächen das vorgeschädigte Herz beziehungsweise das Herz-Kreislauf-System zusätzlich - sei es direkt oder auch indirekt über den Befall anderer Organe wie etwa der Lunge. Gefürchtet ist eine durch Viren verursachte Lungenentzündung, so die Deutsche Seniorenliga (DSL). Denn die kann dazu führen, dass das Blut nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff angereichert wird. Das Herz muss nun deutlich mehr Pumparbeit leisten, um die Organe mit dem nötigen Sauerstoff zu versorgen. Diese Mehrbelastung kann ein krankes, vorgeschädigtes Herz merklich überfordern und weiter schwächen.

Außerdem können Krankheitserreger das Herz direkt angreifen und ihm Schaden zufügen, in dem sie Blutgefäße des Herzens schädigen, die den Herzmuskel mit Blut und Sauerstoff versorgen. Eine Herzmuskelentzündung gehört zu den besonders gefürchteten Komplikationen eines verschleppten Virusinfekts, denn sie kann zu bleibenden Herzschäden und im Extremfall sogar zum Tod führen.

"Aus all diesen Gründen ist die Impfung gegen Corona, aber auch anderer Infektionskrankheiten wie Grippe oder Pneumokokken, das 'A und O', um Risiken zu senken und langfristig Lebensqualität zu erhalten", sagt Professor Dr. med. Stephan Baldus, Direktor der Kardiologie im Herzzentrum der Uniklinik Köln und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK). "Aber auch die frühzeitige Inanspruchnahme therapeutischer Hilfe trägt erheblich dazu bei."

Bei deutlichen Symptomen sollten Betroffene trotz ihrer Angst vor einer Infektion mit dem Corona-Virus alsbald zum Arzt oder ins Krankenhaus gehen. Die typischen Herzinfarkt-Symptome sind akute Schmerzen im Brust- oder Oberbauchbereich, Atemnot, Übelkeit oder Erbrechen, Benommenheit oder Schwindel sowie plötzliche Schweißattacken.

Um Herzpatienten nachdrücklich auf ihre Risiken hinzuweisen und sie zu überzeugen, auf ihr Herz zu achten, hat die DSL eine Informationskampagne mit Broschüre und Internetseite gestartet. Die Broschüre kann kostenfrei bei der Deutschen Seniorenliga auf dem Postweg oder über das Internet angefordert werden: DSL e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn, www.impfschutz-herzpatienten.de

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