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mp Groß-Gerau - Ein neu entwickelter Wirkstoff könnte die Bauchbeschwerden bei Zöliakie lindern. Alicia_Harper / pixabay.com

Fortschritt bei der Behandlung von Zöliakie

Mediziner der Mainzer Uniklinik vermelden einen 'Durchbruch' bei der Behandlung von Zöliakie. Gegen die oft sehr belastende Autoimmunerkrankung des Darms könnte es bald ein wirksames Medikament geben.


Mediziner der Mainzer Uniklinik vermelden einen "Durchbruch" bei der Behandlung von Zöliakie. Gegen die oft sehr belastende Autoimmunerkrankung des Darms könnte es bald ein wirksames Medikament geben. Ein Forscherteam hat unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Dr. Detlef Schuppan, Direktor des Instituts für Translationale Immunologie der Universitätsmedizin Mainz, einen neuartigen medikamentösen Wirkstoff zur Behandlung der Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) entwickelt: den Transglutaminase-Hemmer ZED1227.

Das Medikament basiert auf einem Wirkmechanismus, der auf spezifische Eigenschaften der Krankheit zugeschnitten ist. Die bisher einzige wirksame Therapieoption für Betroffene ist eine streng glutenfreie Diät. Im Rahmen einer klinischen Phase 2a-Studie haben die Mainzer Wissenschaftler gemeinsam mit internationalen Kollegen gezeigt, dass ZED1227 eine starke schützende Wirkung auf die Dünndarmschleimhaut hat und die Entzündung, Erkrankungssymptome sowie die Lebensqualität der Betroffenen verbessert.

"Zöliakie-Betroffene verspüren durch die dauerhaft notwendige Vorsicht bei der Ernährung einen erheblichen Leidensdruck", sagt Detlef Schuppan, der zusammen mit Prof. Markku Mäki (Tampere, Finnland) Erstautor der Studie ist. Mit dem Transglutaminase-Hemmer ZED1227 würden Patienten zukünftig eine medikamentöse Behandlungsmöglichkeit unterstützend zur glutenfreien Diät zur Verfügung stehen, die ihnen zusätzlich einen erheblichen Zugewinn an Sicherheit und Lebensqualität ermöglichen könne.

Die Zöliakie ist eine der häufigsten entzündlichen Erkrankungen des Dünndarms. Weltweit ist nahezu ein Prozent der Bevölkerung davon betroffen. Die Autoimmunerkrankung wird durch den Verzehr des in verschiedenen Getreiden wie Weizen, Roggen, Gerste und Dinkel enthaltenen Klebereiweißes Gluten verursacht. Bei der Erkrankung können unterschiedliche Symptome, beispielsweise Durchfall oder Bauchschmerzen, aber auch vielfältige Symptome außerhalb des Darms, inklusive verschiedener Autoimmunerkrankungen, auftreten.

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