img
mp Groß-Gerau - Die Kompetenz des Immunsystems lässt im Alter nach und das Risiko, an Gürtelrose zu erkranken, steigt. GlaxoSmithKline GmbH&Co.KG / Frank Rossbach

Umfrage: Zahlreiche Irrtümer zum Thema Gürtelrose

Laut einer internationalen Umfrage des Biopharma-Unternehmens GSK wusste mehr als die Hälfte der über 50-Jährigen nichts über die Entstehung einer Gürtelrose, obwohl statistisch gesehen jeder Dritte im Laufe seines Lebens daran erkrankt.


Laut einer internationalen Umfrage des Biopharma-Unternehmens GSK, wusste mehr als die Hälfte der über 50-Jährigen nichts über die Entstehung einer Gürtelrose, obwohl statistisch gesehen jeder Dritte im Laufe seines Lebens daran erkrankt.

Zu den drei häufigsten Irrtümern über die Krankheit zählten bei der Umfrage, die in diesem Sommer in zwölf Ländern durchgeführt wurde:
Man kann sich bei jemandem mit Gürtelrose "anstecken" (55 Prozent), man kann sich bei jemandem, der Windpocken hat, mit Gürtelrose "anstecken" (50 Prozent), man kann keine Gürtelrose bekommen, wenn man bereits eine Gürtelrose hatte (39 Prozent).

Richtig ist dagegen: Die Nervenerkrankung Gürtelrose wird durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht, das bei der Erstinfektion - meist im Kindesalter - Windpocken auslöst. Der Erreger verbleibt anschließend in den Nervenknoten des Rückenmarks und kann auch viele Jahre später noch reaktiviert werden - die betroffene Person erkrankt dann an Gürtelrose.

Das heißt: Der erste Kontakt mit dem Virus durch Ansteckung führt zu Windpocken. Für den Ausbruch der Gürtelrose ist nicht die Ansteckung durch eine andere Person verantwortlich, sondern die Reaktivierung der bereits im Körper vorhandenen Viren. Das macht die Erkrankung unter anderem so tückisch.

Die Gründe für eine Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus können vielfältig sein: körperlicher und seelischer Stress, die Einnahme immunsuppressiver Medikamente, bestehende Grunderkrankungen - beispielsweise Diabetes, Rheuma, Asthma, chronische Nierenerkrankungen, Multiple Sklerose und Krebs, also Bedingungen, die das Immunsystem schwächen. Weil die Kompetenz unseres Immunsystems im Alter nachlässt, steigt das Risiko, an Gürtelrose zu erkranken, ab dem sechzigsten Lebensjahr an.

Bei bis zu 30 Prozent der Menschen, die an Gürtelrose erkranken, entwickeln sich Folgeschäden in Form einer sogenannten Post-Zoster-Neuralgie (PZN). Dabei haben sich Nerven chronisch entzündet und verursachen sehr starke Schmerzen. Auch das Gesicht, die Augen oder Ohren können betroffen sein. Die Beschwerden können über Wochen, Monate oder sogar Jahre anhalten - im schlimmsten Fall lebenslang.

Grundsätzlich gehören Nervenschmerzen zu den Schmerzen, die als besonders stark empfunden werden. So beschreiben Betroffene einer PZN ihre Schmerzen auf einer neutralen Schmerz-Skala als deutlich ausgeprägter als es beispielsweise Krebspatienten tun. Da normale Schmerzmittel bei einer PZN kaum helfen, können auch Opiate, also morphinhaltige Präparate, zum Einsatz kommen. Doch es gibt Möglichkeiten der Prävention, um eine Gürtelrose und solch schwere Verläufe gar nicht erst entstehen zu lassen.

Mehr als 95 Prozent der Erwachsenen in Deutschland tragen das Varizella-Zoster-Virus in sich und damit auch das Risiko, an Gürtelrose zu erkranken.
Den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zufolge, haben alle Personen ab 60 Jahren Anspruch auf eine Schutzimpfung gegen Gürtelrose. Ebenso Personen ab 50 Jahren, die an einer Grunderkrankung leiden. Hauptansprechpartner rund um die Gürtelrose-Vorsorge ist der Hausarzt.

STARTSEITE