img
mp Groß-Gerau - Gemüse kommt in Deutschland immer noch seltener auf den Tisch als es für den Erhalt der Gesundheit notwendig wäre. Shutterbug75 / pixabay.com

Kritik an Ernährungs-Strategie der Bundesregierung

Die nun vorgestellte Ernährungsstrategie der Bundesregierung 'Gutes Essen für Deutschland' stößt auf Kritik. Die Krankenkasse AOK attestiert der Strategie zwar gute Ansätze, doch bleibe vieles 'schwammig'.


Die nun vorgestellte Ernährungsstrategie der Bundesregierung "Gutes Essen für Deutschland" stößt auf Kritik. Die Krankenkasse AOK attestiert der Strategie zwar gute Ansätze, doch bleibe vieles "schwammig".

"Der Zucker- und Fleischkonsum in Deutschland übersteigt die empfohlenen Mengen deutlich, gleichzeitig verzehren wir im Schnitt zu wenige Vollkornprodukte, Gemüse und Obst", sagt die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes Dr. Carola Reimann, Dieses Missverhältnis sei schädlich für das Klima und für die Gesundheit der Menschen. Die weit verbreitete Fehlernährung stelle die sozialen Sicherungssysteme vor große und vor allem vermeidbare Herausforderungen. Daher sei es gut, dass sich die Bundesregierung mit der Ernährungsstrategie auf den Weg macht, die Rahmenbedingungen für eine gesunde Ernährung zu verbessern.

Die AOK begrüßt die zentrale Zielsetzung der Strategie, eine nachhaltige und gesunde Ernährung für alle Menschen - unabhängig von Herkunft, Bildung und Einkommen - zu erleichtern. Das individuelle Essverhalten wird stark von Umgebungsfaktoren wie dem Lebensmittelangebot, den Rezepturen, der Lebensmittel-Kennzeichnung oder der Werbung beeinflusst. Der Schlüssel zum Erfolg sind veränderte Ernährungsumgebungen, die die gesunde und nachhaltige Wahl zur einfacheren Wahl machen. Genau hier setze die Ernährungsstrategie an, was zweifelsohne der richtige Weg sei, räumt die AOK ein.

Bei den konkreten Maßnahmen bleibe die Strategie allerdings an vielen Stellen schwammig. Ob die Ernährungswende mit den beschriebenen Aktivitäten erreicht werden könne, sei fraglich. Teilweise bleibe das Strategie-Papier hinter den Empfehlungen des Bürgerrats Ernährung und des wissenschaftlichen Beirats am Bundesernährungsministeriums zurück - zum Beispiel bei der Bürgerrats-Forderung nach Subventionen für Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte und der Weiterentwicklung der Kennzeichnungsregeln. Nach Ansicht der AOK sollte die Bundesregierung diese Empfehlungen aufgreifen und die Ernährungsstrategie auf dieser Basis weiterentwickeln.

STARTSEITE