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mp Groß-Gerau - Dank MRT: Je früher eine Multiple Sklerose erkannt wird, desto größer kann der Therapieerfolg sein. jarmoluk / pixabay.com

MS früher sichtbar durch neue MRT-Technik

Multiple Sklerose (MS) ist eine Nervenkrankheit, die zu bleibenden Behinderungen führen kann. Je früher MS erkannt wird, desto besser lässt sich ein Vortschreiten der unheilbaren Erkrankung hemmen. Neue MRT-Techniken machen hierbei Hoffnung.


Multiple Sklerose (MS) ist eine Nervenkrankheit, die zu bleibenden Behinderungen führen kann. Je früher MS erkannt wird, desto besser lässt sich ein Vortschreiten der unheilbaren Erkrankung hemmen. Neue MRT-Techniken machen hierbei Hoffnung: Forscher der ETH Zürich haben ein innovatives MRT-Verfahren entwickelt, das den Verlust der Myelinscheiden - ein wichtiges Merkmal von Multipler Sklerose - im Gehirn präziser als je zuvor sichtbar macht.

Dieser Fortschritt könnte die frühzeitige Erkennung und Überwachung von MS revolutionieren. Durch die direkte Messung des Myelingehalts liefert das neue Verfahren wertvolle Informationen über den Zustand der Myelinscheiden im Gehirn und ermöglicht so eine genauere Einschätzung des Krankheitsverlaufs. Erste erfolgreiche Tests an Gewebeproben von MS-Patienten und gesunden Probanden belegen das Potenzial dieser Innovation.

Obwohl MS derzeit noch nicht heilbar ist, gibt es mittlerweile eine Vielzahl guter Therapiemöglichkeiten. Eine frühzeitige und effektive Behandlung kann den Krankheitsverlauf verlangsamen und im Idealfall sogar stoppen. Kognitive und motorische Fähigkeiten können somit langfristig erhalten bleiben. Verschlimmerungen der bestehenden Krankheitszeichen sowie Schübe, die sich durch das plötzliche Auftreten neuer Symptome kennzeichnen, lassen sich mit Hilfe von Entzündungshemmern akut therapieren.

Um langfristige Erfolge gegen die Krankheit zu erzielen, gilt die verlaufsmodifizierende Behandlung als unverzichtbar. Diese umfasst eine Vielzahl innovativer Wirkstoffe, die genau an der Ursache der Erkrankung ansetzen und das dysfunktionale Immunsystem regulieren. Ein Beispiel hierfür ist der Antikörperwirkstoff Ofatumumab, den sich Betroffene mittels Selbstinjektionspen monatlich sogar selbst verabreichen können.

Ein Durchbruch in der Behandlung der späteren Form der MS (SPMS - Sekundär Progrediente Multiple Sklerose) gelang durch die orale Therapieform mit dem Wirkstoff Siponimod. Diese zielt darauf ab, die motorischen und kognitiven Fähigkeiten der Betroffenen länger zu erhalten. Zur Verbesserung der Lebensqualität wird die verlaufsmodifizierende Therapie oft durch eine symptomatische Behandlung ergänzt, wie etwa durch Medikamente oder die Zusammenarbeit mit Physio-, Ergo- oder Sporttherapeuten.

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