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mp Groß-Gerau - Das Leben mit einem Demenz-Patienten ist für die Angehörigen oft nicht leicht. pixabay.com

Leben mit Demenz

Demenz ist eine heimtückische Krankheit. Sie setzt nicht nur Betroffenen, sondern auch deren Angehörigen schwer zu.


Demenz ist eine heimtückische Krankheit. Sie setzt nicht nur Betroffenen, sondern auch deren Angehörigen schwer zu.

Die Einschätzung der Angehörigen hängt sehr davon ab, wie belastet sie durch die Pflege sind. "Wer eng mit dem Patienten zusammenlebt, schätzt dessen Lebensqualität beispielsweise niedriger ein als Kinder, die nur ab und an da sind. Man meint: Mir geht es schlecht - dann wird es dem demenzkranken Angehörigen wohl auch schlecht gehen", sagt Prof. Robert Perneczky, Gerontopsychiater am Klinikum der Universität München, im Gespräch mit dem Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber".

Ungünstig für die Lebensqualität der Patienten sind Erkrankungen wie ein schlecht eingestellter Blutzucker oder eine Depression, die oft mit einer Demenz einhergeht. Förderlich hingegen ist ein demenzgerechtes Umfeld, so dass Demenzkranke gut zurechtkommen - also zum Beispiel ein regelmäßiger Tagesablauf, möglichst wenig Faktoren, die einen verunsichern können, so Perneczky: "Die soziale Einbindung ist sehr wichtig, der Kranke sollte sich sicher und geborgen fühlen."

Ob die Lebensqualität zu Hause oder im Heim höher ist, sollte individuell entschieden werden, so der Forscher. Hier kommt es auf die häusliche Situation an und wie es um die Beziehung zwischen den Angehörigen und dem Patienten steht.

Unbedingt sollten Pflegende auch auf ihre eigene körperliche und psychische Gesundheit achten, rät Perneczky: "Viele meinen, alles selbst machen zu müssen, und haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie zum Beispiel einen Pflegedienst beauftragen." Aber: Wenn Angehörige für sich sorgen, kommt das auch dem Kranken zugute.

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