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mp Groß-Gerau - OP-Masken setzen dem Atmen einen geringeren Widerstand entgegen als die meisten anderen Masken. pixabay.com

Corona-Masken: Material und Passform entscheidend

OP- oder FFP2-Masken können vor infektiösen Schwebeteilchen schützen. Doch die Träger der Masken sollten ein paar Dinge wissen.


OP- oder FFP2-Masken können vor infektiösen Schwebeteilchen schützen. Doch die Träger der Masken sollten ein paar Dinge wissen: Zunächst einmal halten OP-Masken Aerosole besser ab als ein starrer Atemschutz ohne EU-Zertifikat - das belegt ein Medizin-Team der Philipps-Universität Marburger mit praxisnahen Messungen an verschiedenen Arten von Mund-Nasen-Bedeckungen.

Damit Gesichtsmasken vor Schwebteilchen in der Luft schützen, muss zum geeigneten Material auch noch die richtige Passform kommen, weisen die Forschenden um den Marburger Hygieniker Professor Dr. Frank Günther empirisch nach. Sie berichten über ihre Ergebnisse im Magazin "Plos One".

"Wir sind unter realistischen Bedingungen der Frage nachgegangen, wie die Sicherheit des Klinikpersonals gewährleistet werden kann", erklärt Leitautor Christian Sterr aus Günthers Arbeitsgruppe. Um das herauszufinden, testete das Forschungsteam 29 Masken verschiedenen Typs, die in fünf Kategorien fallen: Stoffmasken, OP-Masken nach europäischer Norm, nicht-zertifizierte Zellstoffmasken, Atemschutzmasken nach FFP2-Standard sowie Atemschutzmasken mit dem chinesischen Zertifikat KN95.

Was die Filterwirkung angeht, schnitten Atemschutzmasken mit FFP2-Zertifikat wie erwartet am besten ab. Im Test auf dem Kopfmodell filtern sie im Schnitt etwa 65 Prozent der Partikel aus. Das ist zwar weniger als beim reinen Materialtest - hier erreicht dieser Maskentyp etwa 98 Prozent Filterwirkung. Das Ergebnis ist aber besser als das anderer Schutzmasken. Insbesondere die Modelle nach chinesischem Standard KN95 zeigen zwar ähnliche Materialeigenschaften; auf die Attrappe montiert, sinkt die Filterleistung jedoch auf durchschnittlich 41 Prozent.

Bei OP-Masken verhält es sich genau andersherum: Sie schneiden im reinen Materialtest schlechter ab als FFP2- und KN95-Atemschutzmasken aus starrerem Vliesstoff - vor dem Gesicht getragen, wirken sie aber etwa gleich gut und filtern etwa 47 Prozent der Partikel aus.

Außerdem weisen OP-Masken einen anderen großen Vorteil auf, wenn man sie mit einer Atemschutzmaske nach FFP2- oder KN95-Norm vergleicht. Das stellten die Forschenden fest indem sie maßen, welchen Widerstand die Masken dem Atmen entgegensetzen. Hierbei weisen OP-Gesichtsmasken den niedrigsten Wert aller Modelle auf.

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