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mp Groß-Gerau - Zu häufiger Gebrauch von Nasensprays kann abhängig machen. Flockine / pixabay.com

Wenn Medikamente süchtig machen

Auch rezeptfreie Medikamente sind nicht für den Dauereinsatz geeignet. Manche Präparate können süchtig machen, andere schaden der Gesundheit. Doch viele Menschen unterschätzen die Gefahr.


Auch rezeptfreie Medikamente sind nicht für den Dauereinsatz geeignet. Manche Präparate können süchtig machen, andere schaden der Gesundheit. Doch viele Menschen unterschätzen die Gefahr.

Wer beispielsweise Tabletten gegen Schlafprobleme einnimmt sollte aufpassen, dass er sich nicht daran gewöhnt. So muss mit Präparaten mit Antihistaminika spätestens nach zwei Wochen Schluss sein. "Das Motto 'Viel hilft viel' ist falsch", heißt es beim Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".

Oftmals merkt der Patient die Überdosierung nicht. So steckt der Wirkstoff Paracetamol, der Schmerzen lindert und Fieber senkt, in vielen Erkältungsmitteln - oft kombiniert mit weiteren Substanzen gegen verschiedene Symptome. Daher fragt der Arzt oder Apotheker danach, welche Medikamente der Patient sonst noch einnimmt. Die Höchstdosis des Wirkstoffs beträgt für ansonsten gesunde Erwachsene vier Gramm pro Tag und auch nur ein paar Tage am Stück. Wer zu viel nimmt, dem drohen schwere Folgen für die Leber bis hin zum Versagen des Organs.

Wenn Medikamente über einen zu langen Zeitraum eingenommen werden, kommt es häufig zu unerwünschten Wirkungen. Das gilt auch für Abführmittel, die den Darm reizen - sowohl pflanzliche und synthetische. Mit der ständigen erzwungenen Entleerung verliert der Körper wichtige Mineralstoffe. Speziell der Verlust von Kalium führt erst recht zur Verstopfung oder verschlimmert das bestehende Problem.

Auch abschwellende Nasensprays mit den Wirkstoffen Xylometazolin und Oxymetazolin können abhängig machen. Die Schleimhaut gewöhnt sich rasch an die Arznei. Sobald man aufhört zu sprühen, fühlen sich die Nasenlöcher wieder eng an. "Dieser unerwünschte Effekt verschwindet aber schnell. Man muss nur ein bis zwei Nächte durchhalten", heißt es in dem Magazin. Ein Tipp: Das eine Nasenloch weiter besprühen, während man das andere entwöhnt.

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