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mp Groß-Gerau - Nun kann schon frühzeitig erkannt werden, ob bestimmte Menschen irgendwann in der Zukunft auf FHR-gerichtete Therapien reagieren. Skitterphoto / pixabay.com

Makuladegeneration jetzt besser erforscht

Im Alter lassen die Augen vieler Menschen nach. Ursache ist dann häufig die sogenannte 'Altersbedingte Makuladegeneration' (AMD). Bei der Erforschung dieser Krankheit vermeldet nun die Uniklinik Tübingen einen Durchbruch.


Im Alter lassen die Augen vieler Menschen nach. Ursache ist dann häufig die sogenannte "Altersbedingte Makuladegeneration" (AMD). Bei der Erforschung dieser Krankheit vermeldet nun die Uniklinik Tübingen einen Durchbruch. Forscher in Tübingen, Manchester und London haben neue Methoden entwickelt, um die Proteinprodukte dieser Gene mit Hilfe der sogenannten "Massenspektrometrie" zu messen.

Bei der Untersuchung des Spiegels von CFH und FHR1-5 im Blut konnte das internationale Forschungsteam erstmals zeigen, dass alle fünf FHR-Proteine bei Menschen mit AMD in höherer Konzentration vorhanden sind als bei Menschen ohne AMD.

Das Wissenschaftsteam erforschte außerdem die Gene, die diese Proteine kodieren. Die Untersuchung bestätige, dass genau diese Gene das Risiko an AMD zu erkranken, regeln. Das spricht wiederum dafür, dass die Erhöhungen der Blutproteine durch das genetische Risiko beeinflusst wird, das die Aktivität des Komplementwegs regelt und die AMD-Entwicklung vorantreibt.

"Dies ist ein wegweisender Schritt in unserem Verständnis der treibenden Mechanismen hinter bestimmten Arten von AMD", sagt Professor Dr. Simon Clark, Helmut-Ecker-Stiftungsprofessor für AMD an der Medizinischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. "Er folgt auf unsere ursprüngliche Entdeckung von FHR-4 im letzten Jahr."

Obwohl jetzt bekannt sei, dass alle FHR-Proteine mit dem Krankheitsrisiko assoziiert sind, sei es unwahrscheinlich, dass dies bei allen AMD-Patienten der Fall ist. Daher werde die Möglichkeit, diese Proteine im Blut der Patienten zu messen, von entscheidender Bedeutung sein, um Patienten zu identifizieren, die irgendwann in der Zukunft auf FHR-gerichtete Therapien reagieren würden.

Dr. Richard Unwin, der die Studie an der University of Manchester, UK, leitet, ergänzt: "Dies ist eine enorm wichtige Studie für Menschen mit AMD." Die Messung der Spiegel dieser FHR-Proteine sei in den vergangenen Jahren eine große Herausforderung gewesen. Sie sei technisch sehr anspruchsvoll, da die Proteine in geringen Mengen im Blut vorhanden und sich sehr ähnlich sind. Durch den Einsatz modernster Massenspektrometrie-Methoden könne man diese Proteine nun sicher messen und zum ersten Mal zeigen, was ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Faktor bei der Entstehung der AMD ist.

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