Chemotherapie: Entzündung der Mundschleimhaut häufig unterschätzt
Rund 30 bis 40 Prozent der Patienten mit Chemotherapie entwickeln eine Entzündung der Mundschleimhaut. Bei der Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren steigt der Anteil sogar auf fast 90 Prozent. Frauen, die eine Chemotherapie erhalten, sind häufiger betroffen als Männer. Darauf weist die Initiative proDente e.V. hin.
Rund 30 bis 40 Prozent der Patienten mit Chemotherapie entwickeln eine Entzündung der Mundschleimhaut. Bei der Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren steigt der Anteil sogar auf fast 90 Prozent. Frauen, die eine Chemotherapie erhalten, sind häufiger betroffen als Männer. Darauf weist die Initiative proDente e.V. hin.
Die Mukositis oder auch Stomatitis, wie eine Entzündung der Mundschleimhaut in der Fachsprache heißt, kann für die Betroffenen sehr belastend sein. Mit Schmerzen und Brennen im Mund fällt insbesondere das Essen schwer. Das ist häufig mit einer Gewichtsabnahme verbunden. Im schlimmsten Fall kann die Entzündung der Mundschleimhaut sogar zu einer Reduzierung oder einem Unterbrechen der Krebsbehandlung führen und den Erfolg der Krebstherapie gefährden.
"Die Entzündung der Mundschleimhaut ist eine häufig unterschätzte Nebenwirkung bei der Krebstherapie", erklärt Dr. Romy Ermler, Vorstandsvorsitzende der Initiative proDente e.V. und Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) anlässlich des am 4.2. stattfindenden Weltkrebstags. Daher sollte zur Vorbereitung auf die Krebsbehandlung auch ein Besuch beim Zahnarzt nach Möglichkeit dazugehören.
Denn wie stark die Entzündung ausgeprägt ist, hängt nicht nur von der Art, Dosis und Dauer der Krebsbehandlung sowie dem Geschlecht und dem Alter der Patienten ab, sondern auch von ihrem Gesundheitszustand. Betroffene sollten über ihre Diagnose und die geplante Krebstherapie informieren. So kann der Zahnarzt gezielt beraten, bei Bedarf behandeln und mit weiteren Ärzten wie Onkologen eng zusammenarbeiten. Denn vor Beginn der Krebstherapie sollten Zähne und Zahnfleisch möglichst gesund und notwendige Zahnbehandlungen abgeschlossen sein.