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mp Groß-Gerau - Technische Umsetzungsprobleme beim E-Rezept belasten die Apothekenteams. ABDA

E-Rezept dominiert Apothekenalltag

Das E-Rezept ist innerhalb weniger Wochen zum festen Bestandteil der Arzneimittelversorgung geworden. Gleichzeitig zeigt sich aber, dass es weiterhin große technische Umsetzungsprobleme gibt, die die Versorgung der Patienten verzögern und die Apothekenteams belasten. Das zeigt eine von der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher ApothekerverbĂ€nde in Auftrag gegebene Umfrage.


Das E-Rezept ist innerhalb weniger Wochen zum festen Bestandteil der Arzneimittelversorgung geworden. Gleichzeitig zeigt sich aber, dass es weiterhin große technische Umsetzungsprobleme gibt, die die Versorgung der Patienten verzögern und die Apothekenteams belasten. Das zeigt eine von der Bundesvereinigung Deutscher ApothekerverbĂ€nde (ABDA) in Auftrag gegebene Umfrage.

WĂ€hrend noch im Dezember der allergrĂ¶ĂŸte Teil der Arzneimittelverordnungen ĂŒber Muster-16-Formulare in die Apotheken kam, gaben schon einen Monat spĂ€ter rund 40 Prozent der befragten Apotheken an, einen E-Rezept-Anteil von 51 bis 70 Prozent zu haben, weitere 39 Prozent sogar ĂŒber 70 Prozent.

Aus den Antworten der Apotheken lĂ€sst sich auch klar herauslesen, dass der Einlöseweg ĂŒber die elektronische Gesundheitskarte (eGK) ein erfolgsbringender Faktor fĂŒr das E-Rezept ist. Doch die Umfrage der ABDA zeigt auch, dass es weiterhin gravierende Probleme mit dem E-Rezept gibt.

Fast die HĂ€lfte der Apotheken hatte bei maximal 20 Prozent der E-Rezepte ein Problem. Ein gutes Drittel gab an, dass sogar bei 21 bis zu 40 Prozent der E-Rezepte Schwierigkeiten auftauchten. Sehr eindrucksvoll sind die Ergebnisse zur schwerwiegendsten Problemlast in den Apotheken: Knapp 70 Prozent gaben an, dass der Fall "Patient ist da, aber E-Rezept noch nicht" am meisten Mehrarbeit in der Apotheke erzeuge.

Hintergrund dieses Problems ist, dass zahlreiche Arztpraxen noch mit der sogenannten "Stapelsignatur" arbeiten, bei der die E-Rezepte erst verspĂ€tet und gebĂŒndelt fĂŒr die Abgabe in der Apotheke freigegeben werden. Immerhin jede zehnte Apotheke nannte auch die langen Antwortzeiten in der Telematikinfrastruktur (TI) als grĂ¶ĂŸtes Problem - auch hierdurch ergeben sich unnötige Wartezeiten, die es vor dem E-Rezept noch nicht gegeben hatte. Insgesamt sieht fast die HĂ€lfte der Befragten derzeit noch erhebliche technische MĂ€ngel bei der Implementierung des E-Rezeptes.

Die Zusammenarbeit zwischen Arztpraxen und Apotheken sehen die meisten Befragten nicht in Gefahr: Nahezu zwei Drittel sagen, dass die Zusammenarbeit unverĂ€ndert gut sei. Jede zehnte Apotheke gibt sogar an, dass sie sich verbessert habe. Nur ein FĂŒnftel gab zu Protokoll, nun schlechter mit den Praxen zusammenzuarbeiten.

ABDA-PrĂ€sidentin Gabriele Regina Overwiening Ă€ußert sich dazu wie folgt:
Die Umfrage verdeutliche, dass bei der weiteren Implementierung des E-Rezeptes noch wichtige HĂŒrden genommen werden mĂŒssten. Wenn die Apothekenteams nun auch noch die Last von nicht korrekt ausgestellten E-Rezepten in Form von unnötigen Wartezeiten, Patientenverunsicherungen und Mehrarbeit tragen sollten, so sei das nicht hinnehmbar. Dieser Einsatz sei zeitaufwendig und werde nicht honoriert. Man erwarte schnellstmögliche Heilung dieser UmstĂ€nde.

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