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mp Groß-Gerau - ESA-Projekt-Astronaut John McFall gibt Einblicke in seine Reise von der Amputation zum Weltall. Kirsten Abel / Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik

Mit Bein-Prothese in den Weltraum

Körperliche Einschränkungen müssen nicht von Höhenflügen abhalten: John McFall, der wahrscheinlich erste Astronaut der Welt mit Bein-Prothese, stellte im Vorfeld der OTWorld seine 'Mission Possible' vor.


Körperliche Einschränkungen müssen nicht von Höhenflügen abhalten: John McFall, der wahrscheinlich erste Astronaut der Welt mit Bein-Prothese, stellte im Vorfeld der Orthopädie-Leitmesse OTWorld in Leipzig seine "Mission Possible" vor. Nach einem Motorradunfall wurde John McFall mit 19 Jahren sein rechtes Bein oberhalb des Knies amputiert. Seitdem hat der Brite eindrucksvoll gezeigt, was mit moderner Hilfsmittelversorgung alles möglich ist.

Er gilt als einer der schnellsten Männer der Welt über 100 Meter und 200 Meter in der Klasse der Oberschenkelamputierten. Er ist Facharzt für Traumatologie und Orthopädie. Und mit seiner Aufnahme als Projekt-Astronaut im November 2022 bei der Europäischen Weltraumorganisation (European Space Agency - ESA) könnte er vielleicht der erste Mensch mit einer körperlichen Einschränkung sein, der in den Weltraum fliegt.

m November 2022 wurde John als Mitglied der ESA-Astronautenreserve 2 ausgewählt, um an der ESA-Machbarkeitsstudie "Fly!" teilzunehmen. Damit will die ESA Hindernisse für Astronauten mit körperlichen Einschränkungen in der Raumfahrt verstehen und überwinden. Das Ziel dieser Studie ist es, sich auf Johns vielfältiges Fachwissen zu stützen, um Möglichkeiten zu erforschen, wie Menschen mit körperlichen Behinderungen - insbesondere mit einer Amputation der unteren Gliedmaßen - als voll integrierte Mitglieder einer Astronautencrew während einer Langzeitmission zur Internationalen Raumstation (ISS) aufgenommen werden können.

Mit der Ausschreibung hat die ESA anerkannt, dass es Menschen geben könnte, die geistig und mental für den Job qualifiziert sind, aber bisher aufgrund ihrer körperlichen Einschränkungen nicht ausgewählt worden wären. Für die Erforschung des Weltraums gibt Johns einzigartiger Hintergrund, in Verbindung mit der "ESA Fly!"-Durchführbarkeitsstudie, neue Impulse für die Überwindung der Hindernisse für angehende Astronauten mit körperlicher Einschränkung.

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