Bewegung und Mineralien in den Wechseljahren
Schweißausbrüche und Hitzewallungen - ob eine Frau will oder nicht, irgendwann kommen diese Beschwerden auf die meisten mit den Wechseljahren zu. Doch dagegen lässt sich etwas unternehmen.
Schweißausbrüche und Hitzewallungen - ob eine Frau will oder nicht, irgendwann kommen diese Beschwerden auf die meisten mit den Wechseljahren zu. Doch dagegen lässt sich etwas unternehmen. Grund für die Beschwerden sind Veränderungen im Körper, erklärt die Münchner Frauenärztin Claudia Sievers.
"Und zwar dadurch, dass die Eizellreifung im Eierstock jetzt abnimmt und schließlich ganz erlischt", erklärt die Medizinerin. Das erfolge allerdings bei den wenigsten auf Knopfdruck, sondern meistens asymmetrisch und stotternd und dauert daher auch eher Jahre. "Und manche Frauen erleben Phasen einer überdrehten Hormonantwort mit tsunamiartigen Wellen von Östradiol." Das wechsle sich dann wieder ab mit einer gewissen Trägheit im Eierstock und Auswirkungen dieser Hormonflaute.
Letztlich müsse sich das Gehirn ganz neu sortieren wie in der ersten Pubertät. "Und wenn diese Umstellung abgeschlossen ist, dann sind auch die meisten dieser beschriebenen Symptome wieder weg", sagt Claudia Sievers. Für die Umstellung im Gehirn könne es zum Beispiel helfen, neben einer gewissen Portion Gelassenheit und Humor natürlich, neue, vielleicht gesündere Routinen zu schaffen, Nährstoffe und Heilpflanzen einzubeziehen. Auch Hypnose, Meditation, Verhaltenstherapie hätten sich bewährt. "Ja, selbstverständlich sind dann auch Hormone noch eine Option."
Gerade auch die nicht direkt spürbaren Folgen der Hormonumstellung sollten nicht vergessen werden. "Ich denke da an Arteriosklerose, Osteoporose, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes." Die vorausschauende Investition in die Knochengesundheit zum Beispiel könne der 80-Jährigen viel Leid ersparen.
Gesunde Bewegung sowie Mineralien und Vitamine können helfen. "Ich rate meinen Patientinnen spätestens mit Beginn der Wechseljahre neben Bewegung und einer knochengesunden Ernährung zu einer Supplementierung mit Calcium und Magnesium", berichtet die Ärztin. Das gelte vor allem bei besonderen Ernährungsweisen, Unverträglichkeiten, Grunderkrankungen und bei Medikamenteneinnahme. Bei einem spärlichen Angebot nämlich ziehe unser Körper Calcium und Magnesium aus seinem größten Depot, den Knochen, ab, um akut lebenswichtigere Funktionen zu priorisieren. Betroffene sollten sich in Arztpraxis oder Apotheke fachkundig beraten lassen.